Was ist abstrakter expressionismus?

Der Abstrakte Expressionismus ist eine kunsthistorische Bewegung, die in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Sie hat ihren Ursprung vor allem in New York und gilt als eine der bedeutendsten künstlerischen Strömungen des 20. Jahrhunderts.

Der Abstrakte Expressionismus zeichnet sich durch eine starke Betonung der individuellen Ausdruckskraft des Künstlers und eine große Abstraktion der Werke aus. Im Fokus steht der gestische Akt des Malens und das Einfangen von Emotionen und inneren Zuständen.

Es gibt zwei Hauptrichtungen innerhalb des Abstrakten Expressionismus: den Action Painting und den Color Field Painting.

Das Action Painting, vertreten durch Künstler wie Jackson Pollock, steht für den gestischen, impulsiven Malakt. Hierbei wird die Farbe mit intensiven Bewegungen auf die Leinwand aufgetragen, oft durch das Tropfen oder Gießen der Farbe mittels Pinsel oder anderen Werkzeugen.

Das Color Field Painting hingegen konzentriert sich auf große, flächige Farbfelder und eine reduzierte Formensprache. Künstler wie Mark Rothko oder Barnett Newman schufen mit ihren Werken eine meditative und introspektive Atmosphäre.

Der Abstrakte Expressionismus hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und beeinflusste später Strömungen wie den Tachismus, den Informel und den American Color Field. Er gilt als Reaktion auf die politischen und sozialen Ereignisse der Zeit und stellt eine Art existenzielle Reflexion dar.

Prominente Vertreter des Abstrakten Expressionismus sind neben Pollock, Rothko und Newman auch Willem de Kooning, Franz Kline, Clyfford Still und Robert Motherwell.

Der Abstrakte Expressionismus hatte sowohl in den USA als auch international einen großen Einfluss und führte zu einer Neubewertung des amerikanischen Kunstschaffens. Er verhalf New York zu einer führenden Position im internationalen Kunstgeschehen und etablierte die USA als eine wichtige Kunstmetropole.